- Von den Anfängen bis ins Jahr 1966 dauerte der Krieg gegen den Wolf. Die Menschen versammelten sich scharenweise, mit Speeren, Netzen und Rasseln. Sie hoben Gruben aus und zogen Zäune. Sie legten Gift, sie jagten sie, sie hassten sie, und sie fürchteten sich vor ihnen. Und zum Schluss gingen die Menschen als Sieger hervor. Sie rotteten alle Wölfe aus. Dann aber schlossen sie Frieden mit ihm und dem Wolf wurde der Artenschutz anerkannt. Da es aber keinen einzigen Wolf mehr gab, war es keine besondere Kunst, diesen Frieden mit ihm aufrecht zu erhalten. Anfang der 80er Jahre kehrte der Wolf jedoch wieder wie durch ein Wunder aus dem Reich der Toten zurück. Und mit einem Mal gab es erneut einen Aufstand. Der Hass begann aufs Neue. Der Frieden mit dem Wolf wurde aufgehoben durch einige aufgebrachte Jäger, Bauern und Dorfbewohner. Auf den „Behüteten“ wurde wieder klammheimlich geschossen, dann wurde er vergraben, und das Ganze verschwiegen. Dennoch wuchs die Population an. Der Wolf fand neue Reviere. Und eines Tages erlangte das ausgerottete Raubtier wieder eine Heimat. Dann wurde dem Wolf erneut der Krieg erklärt. Aber nur in einem begrenzten Rahmen und streng überwacht. Jedoch nicht, um ihn auszurotten, sondern um ihn zu bewahren …
Diese Worte sind Auszüge eines schwedischen Buches über den Wolf und seine Existenz in Schweden und Skandinavien, verfasst von einem Autor und Jäger aus Schweden, der dem Buch den Titel „Der Vormarsch des Wolfes“ gegeben hat.
Man rottete praktisch alle Wölfe in Schweden und ganz Skandinavien aus, etablierte sie wieder, und als die Population zu stark anstieg und diese Wölfe wieder Probleme bereiteten, fing man an sie wieder zu bejagen. Jedoch nicht um sie wieder auszurotten, sondern sie langfristig zu bewahren.
So ähnlich wie in Schweden hat sich wohl die Ausrottung früher auch im deutschsprachigen Raum abgespielt. Aber kann sich nach der Rückkehr des Wolfes in Deutschland nicht auch die Jagd so abspielen …? „Nämlich ‚den Behüteten‘ in einem begrenzten Rahmen konstant zu bejagen. Nicht, um ihn wieder auszurotten, sondern um ihn nachhaltig im begrenzten Rahmen zu bewahren und zu hegen, um so auch die Akzeptanz allen gegenüber gerecht zu werden …“